Stephen Muhire Sunday

Mehr als ein Model – ein Statement aus Bewegung, Haltung und Herkunft

Er ist Athlet. Er ist Model. Und er ist eine Stimme für Vielfalt.

 

Stephen Muhire Sunday verkörpert genau das, was moderne Männlichkeit heute sein darf – diszipliniert und weich, kraftvoll und kreativ. Im Gespräch mit Fashion Guide spricht er über Identität, Repräsentation und die Balance zwischen Sportplatz und Laufsteg.

Stephen, was hat dich dazu bewegt, den Schritt in die Mode- und Wettbewerbswelt zu wagen?

Ich habe schon früh gespürt, wie viel Kraft in Ausdruck steckt – sei es körperlich, emotional oder visuell. Das Modeln wurde für mich zur Bühne, auf der ich nicht nur Ästhetik zeigen, sondern auch Haltung vermitteln konnte. Besonders bei Schönheitswettbewerben geht es für mich nicht um die Oberfläche, sondern darum, wer man ist – und wofür man steht.

Mit der Unterstützung meiner Agentur Idle Icons durfte ich diesen Weg wirklich gehen. Sie hat nicht nur an mich geglaubt, sondern mir auch Türen zu Marken in Deutschland geöffnet, die meine Perspektive sehen wollten – nicht nur mein Gesicht.

Du bist nicht nur Model, sondern auch Sportler. Wie gelingt dir diese Balance?

Mit Disziplin. Und mit viel Planung. Der Sport hält mich nicht nur körperlich fit – er gibt mir Struktur, Fokus, mentale Stärke. Das überträgt sich auf meine Arbeit als Model. Umgekehrt bringt das Modeln eine kreative Leichtigkeit in mein sportliches Leben. Die beiden Welten wirken auf den ersten Blick gegensätzlich, aber in Wahrheit ergänzen sie sich. Ich brauche beides – Bewegung und Ausdruck.

Tanzen und Fußball spielen ebenfalls eine Rolle in deinem Leben. Was bedeuten dir diese Hobbys?

Sie geben mir Raum. Fußball erdet mich, stärkt mein Teamgefühl, bringt mich zurück zur Basis. Tanzen ist pure Emotion – Ausdruck, Rhythmus, Freiheit. Wenn ich tanze, vergesse ich Zeit und Raum. Es hilft mir, mich mit meinem Körper neu zu verbinden – was sich natürlich auch positiv auf meine Präsenz vor der Kamera auswirkt.

Wenn du an deine Zukunft denkst – wo siehst du dich?

Ich sehe Wachstum – in alle Richtungen. Ich möchte international arbeiten, vielleicht eigene Projekte oder eine Marke aufbauen. Aber genauso wichtig ist mir, etwas zurückzugeben. Ich möchte junge Talente fördern, meiner Community eine Plattform bieten und Räume schaffen, in denen kulturelle Vielfalt nicht nur sichtbar, sondern gefeiert wird.

Wie wichtig ist dir kulturelle Repräsentation in deiner Arbeit?

Sie ist essenziell. Ich trage meine afrikanischen Wurzeln mit Stolz, auch wenn ich heute in Europa lebe. Und genau deshalb sehe ich es als meine Aufgabe, sichtbar zu machen, was lange übersehen wurde. Mode und Medien haben die Macht, Narrative zu prägen – und diese Narrative müssen vielfältiger werden. Schönheit ist nicht eindimensional. Ich bin hier, um genau das zu zeigen.

Was waren die größten Herausforderungen auf deinem bisherigen Weg?

Gesehen zu werden – wirklich gesehen. Als Schwarzer Mann in einer Branche, die oft noch zu stark auf Stereotype zurückgreift, muss man mehr leisten, um denselben Respekt zu bekommen. Ich wurde oft unterschätzt oder in Schubladen gesteckt. Aber genau diese Momente haben mich motiviert, nicht aufzuhören. Ich arbeite nicht nur für mich – ich arbeite für eine Idee davon, wie Repräsentation aussehen sollte.

Wie hat das Leben in Deutschland deine Perspektive verändert?

Es hat mir viele Türen geöffnet – aber auch viel über mich selbst beigebracht. Ich habe gelernt, kulturell zu navigieren, Brücken zu schlagen, in zwei Welten gleichzeitig zu leben. Und genau daraus ziehe ich meine Stärke: Ich kann mich anpassen, ohne mich zu verlieren. Und ich kann Impulse setzen – mit einem klaren Blick in beide Richtungen.

Welche Werte tragen dich?

Authentizität, Disziplin, Respekt und Repräsentation. Ich möchte integer bleiben – egal ob auf dem Spielfeld, im Studio oder in Gesprächen wie diesem. Ich will mit Respekt begegnen, mich weiterentwickeln und dabei nie vergessen, wofür ich stehe. Mode ist für mich kein Selbstzweck – sie ist ein Spiegel. Und ich möchte, dass sich mehr Menschen in diesem Spiegel wiederfinden.

 

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