25 Jahre ABACI – Eine Frankfurter Erfolgsgeschichte

„Für mich ist exzellentes Design nur mit einer Maßanfertigung umzusetzen“, so das Credo von Cem Mustafa Abaci. An diesem hält der Frankfurter Designer und Maßschneider mit seinem Label ABACI nun seit 25 Jahren erfolgreich fest. Ein Rückblick auf die Geschichte der Marke lohnt. Denn es ist auch eine Geschichte über Frankfurt und über einen fest in seiner Heimatstadt verwurzelten Kosmopoliten, der sich mit Können, Leidenschaft und Mut dem Wahren, Schönen, Guten verschrieben hat.

Im Jahr 2000 startete Cem Mustafa Abaci mit seinem ersten eigenen Geschäft in der Großen Eschenheimer Straße. Der eigentliche Ursprung seiner kreativen Laufbahn war jedoch an einem Ort angesiedelt, der bis heute für die legendäre Club- und Musikkultur der 80er und 90er steht: In der Junghofstraße 14, erst Heimat des Vogue und dann des unvergessenen Omen, machte sich Abaci nicht bloß einen Namen als Designer und knüpfte bis heute anhaltende Bande zu bekannten Frankfurter Persönlichkeiten, er definierte auch, was seinen Stil fortan prägen würde und bis heute prägt: das Hinterfragen von Konventionen und die philosophische Herangehensweise in seinem Denken und Schaffen. „Und natürlich die Musik“, betont er, der selbst eigene elektronische Songs komponiert, oder wie er es nennt, „designt“.

Nun spielt in guten Geschichten das Schicksal stets eine wichtige Rolle. Spannend wird es, wenn der Protagonist die Kraft der Fügung für sich zu nutzen weiß: 2005 endete Abacis Mietvertrag. Im neuen sogenannten Junghof Plaza indes wird ein ganz bestimmtes Ladenlokal frei: die einstige Club-Adresse Junghofstraße 14, „seine Ecke“, nach Abriss des Gebäudes und damit dem Ende einer Ära. Entgegen vieler Bedenken und mit einem erheblichen finanziellen Risiko verbunden, eröffnet Cem Mustafa Abaci dort sein Geschäft. Der Erfolg gibt ihm Recht, und so etabliert er eine neue kreative Keimzelle, die es zu internationaler Bekanntheit bringt. Von GQ wird Abaci als einziger Frankfurter unter den Top 15 Maßschneidern im deutschsprachigen Raum gelistet. Kunden aus aller Welt, auch aus Modemetropolen wie London, Mailand und Paris, vertrauen auf sein Gespür für individuellen, charakterstarken Stil.

Die Geschichte von ABACI ist geprägt vom Kontinuum im Wandel: 2017 endet die Zeit in der Junghofstraße erneut mit dem Abriss des Gebäudes. Nach Stationen im Global Tower und auf der Neuen Mainzer ist er, quasi nach einer Runde ums Karree, „wieder zu Hause“, wie er sagt: Alte Rothof 9. Wieder ein Ecklokal. Wieder gebettet zwischen Luxuseinkaufsmeile und Downtown, zwischen Goethestraße und Frankfurts Epizentrum des Umbruchs. Zwei Stockwerke, die auf jedem Quadratmeter, in jedem kleinen Detail der imposanten Kulisse Zeugnis ablegen davon, dass sich bei Cem Mustafa Abaci eines niemals ändert: sein schier unerschütterlicher Drang, Dinge von Wert zu kreieren. Inspiriert von der Stadt, von Begegnungen, von der Offenheit für Spiritualität und freie Gedanken, von Tagtraum und Nachtwandel. So sind in den vergangenen 25 Jahren neben Abacis unverkennbaren Kollektionen und Maßanfertigungen auch Foto- und Filmprojekte mit namhaften Künstlern entstanden, ebenso Bücher, Musik und nicht zuletzt Düfte.

What’s next? Was bringt das Jubiläumsjahr 2025? „Ich feiere nicht einmal meinen eigenen Geburtstag“, erklärt Cem Mustafa Abaci. „Vielleicht ergibt sich was, vielleicht nicht. Ich lasse mich bekanntermaßen nicht gerne von Konventionen leiten, sondern von meinen Ideen. Und die reichen noch für mindestens weitere 25 Jahre.“

Text: Natalie Rosini

Fotos: https://abaci.de

 

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