Petra Cruz ist in Santo Domingo, der Hauptstadt der Dominikanischen Republik geboren und hat als Direktorin der Abteilung für Touristische Unternehmen und Dienstleistungen des Tourismusministeriums in ihrem Heimatland gearbeitet. Im Jahr 1997 wurde sie nach Deutschland versetzt, um hier das erste Tourist Board zu eröffnen und war dabei nicht nur für Deutschland, Österreich und die Schweiz zuständig, sondern auch für Skandinavien, Osteuropa und Russland. Deutsch lernte sie bereits in der Dominikanischen Republik und vervollkommnete es am Goethe-Institut in Berlin. Heute lebt und arbeitet sie in Frankfurt als Europa-Direktorin für das Tourist Board der Dominikanischen Republik. Petra Cruz vertritt ein Juwel der Karibik, das ihr nicht nur als ihr Heimatland viel bedeutet, sie präsentiert die Dominikanische Republik vor allem als starke Wirtschaftskraft und beliebtes Urlaubsziel.

 

Schon beim Betreten des Tourist Board bekomme ich Fernweh. Auf großen Plakaten ziehen mich Fotos an von Palmen, langen Stränden und türkisfarbenem Meer. Mein erster Gedanke: Da will ich hin. Petra Cruz strahlt bereits bei der Begrüßung positive Energie aus und die – wie ich später erfahre – den Dominikanern eigene Lebensfreude. In meinem Interview mit Petra Cruz will ich herausfinden, was den Zauber und gleichzeitig wirtschaftlichen Erfolg der Dominikanischen Republik ausmacht. Um es vorwegzunehmen: Diesem Land ist es gelungen, aus einem Urlaubsparadies eine Wirtschaftskraft aufzubauen, die durch die besondere Mischung aus Kultur, vorhandener Natur und geförderter Nachhaltigkeit die besten Zukunftsperspektiven sichert.

 

Urlaubsziel – Wirtschaftskraft – Weltkulturerbe

Ich erfahre von Petra Cruz, dass die Dominikanische Republik keineswegs eine kleine karibische Insel ist, wie man manchmal denkt. „Sie ist so groß wie die Schweiz und sehr vielfältig, mit dem stärksten Wirtschaftswachstum von ganz Lateinamerika – wenn man es in Beziehung setzt zu Brasilien oder Argentinien. Wir sind mit unserer modernen Infrastruktur sehr gut aufgestellt; Santo Domingo ist eine Millionenstadt mit 3 Millionen Einwohnern. Neben der restaurierten Altstadt ist es eine moderne und sehr lebenswerte Hauptstadt.“ Sie ist mit der neuen Autobahn, die Punta Cana mit Santo Domingo verbindet, und über neue Schnellstraßen von jedem Standort schnell zu erreichen. Über 300 Häuser und Monumente aus der Kolonialzeit wurden aufwändig renoviert oder authentisch restauriert. Sie werden gern als Kulisse für Events genutzt, sind zu besichtigen oder sie sind Museen: „Es sind keine toten Gebäude.“ Viel Geld wurde investiert, was im Jahr 1990 mit der Ernennung als UNESCO Weltkulturerbe honoriert wurde. Santo Domingo ist auch ein Erlebnis wegen der kulturellen Veranstaltungen, zu denen ihre landestypische Musik gehört: Merengue – ein von afrikanischen und spanischen Einflüssen geprägter Musik- und Tanzstil, der 2016 von der UNESCO als immaterielles Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde.

 

Naturschutz – Nationalparks – Nachhaltigkeit

Wer die Dominikanische Republik besucht, sollte nicht nur die Strände kennenlernen. Ein Drittel des Landes besteht aus Naturschutzgebieten und Nationalparks. In Samaná, im Nordosten der Karibikinsel, befindet sich beispielsweise der Nationalpark „Los Haitises“, der sich durch malerische Fels- und Sandbuchten, idyllische Strände, kleine Inseln, dichte Mangrovenwälder, Süßwasserflüsse, Korallenlandschaften sowie glasklaren Lagunen und Tropfsteinhöhlen auszeichnet. Um diese schönen Orte zu pflegen und zu erhalten, wird sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, genau wie bei der Infrastruktur und den Hotelanlagen. Von den Vereinten Nationen wurde das Jahr 2017 als „Internationales Jahr des nachhaltigen Tourismus für Entwicklung“ erklärt. Und da punktet die Dominikanische Republik sehr stark mit nachhaltigen Stränden, mit 21 blauen Flaggen für hochwertige Wasserqualität und mit ihren über 30 Nationalparks. Petra Cruz bestätigt: „Wir haben in allen Behörden ganz bestimmte Richtlinien für Nachhaltigkeit festgelegt. So müssen Hotels diese Vorgaben unbedingt erfüllen: Sie dürfen nicht mehr als drei Stockwerke haben, werden eher wie ein Resort horizontal gebaut und nicht zu nah ans Wasser – um das Meer und seine Strände zu schützen, damit sie nicht erodieren.“

Mich interessiert, ob die vielen Golfplätze auch nachhaltig angelegt wurden. „Petra Cruz betont: „Ja, natürlich werden sie der Umgebung angepasst. Wir haben 30 Golfplätze, davon 18, die in die Liste der besten der Welt eingetragen sind. Und wir wachsen weiter – aber nachhaltig.“ In allen Regionen der Dominikanischen Republik wird versucht, alle Aktivitäten in Einklang mit der Natur und Umwelt zu bringen. Das gilt gerade auch für das große Sportangebot, wie Golfen, Surfen, Wandern oder Tauchen. Die Dominikaner selbst sehen die Auswirkungen des wachsenden Tourismus eher positiv. Sie profitieren davon durch Arbeitsplätze in den Hotels, bei deren Bau  und der Pflege der Infrastruktur. Große Investments helfen, die Wirtschaft weiter anzukurbeln. Selbst die Landwirtschaft profitiert davon, denn die Lebensmittel für die Hotels und Restaurants kommen zu 80 % aus der Region des Landes.

 

Strände –  Palmen – Wale

Die Dominikanische Republik hat so viele schöne, wundervolle, einmalige Strände, die wir leider in meinem Interview mit Petra Cruz nicht alle ansprechen konnten. Sie hat uns einige genannt, aber die Wahl ist letztlich davon abhängig, was jeder persönlich sucht. Man wird aber immer einen Strand finden, der die eigenen Wünsche erfüllt. So bietet die Region Punta Cana mit Playa Macao einen Traumstrand, der von der UNESCO als einer der besten Strände der Welt und der beste der Karibik ausgezeichnet wurde. Als zweitbester Strand gilt auf der Halbinsel Samaná die wunderschöne Bucht Playa Rincón. Sie liegt beeindruckend zwischen dem Meer und den Bergen – übrigens mit der größten Dichte an Palmen. Für diejenigen, die eine tolle Landschaft erleben wollen, die wirklich die Natur lieben, Meer und Berge, in Verbindung mit naturbelassenen Stränden, einsamen Buchten – sind auf Samaná genau richtig. Petra Cruz schwärmt: „Da gibt’s  idyllische Buchten und glasklare Lagunen. Dazu alles an einem Ort: spiegelglattes Meer, schöne, feine Strände und die eindrucksvollen Berge.“ Bei einem Ausflug in die umliegende Natur gewinnt man einen Einblick in die vielfältige Tier- und Pflanzenwelten der Karibik; es wachsen hier tatsächlich mehr als 8.000 Pflanzenarten. Außerdem kann man die bunte Vogelwelt erkunden, wie Papageien, Kolibris, Flamingos und Nachtigallen. Und hin und wieder wird sogar ein Delfin oder ein  Wal gesichtet.

 

Projekt Walflüsterer

Bei meiner Recherche bin ich auf ein besonderes Projekt des Tourist Board der Dominikanischen Republik gestoßen, von dem ich vorher noch nie etwas gehört habe. Es ist ein Urlaubserlebnis ganz besonderer Art. Auf dieses Projekt ist die Europa Direktorin Petra Cruz stolz: „Mit unserer Kampagne geben wir interessierten Naturliebhabern die Gelegenheit, sich für die Buckelwale in der Bucht von Samaná einzusetzen. Zwischen Januar und März kommen jedes Jahr bis zu fünftausend Buckelwale hierher, um sich zu paaren und ihre Jungen zur Welt zu bringen.“ In dieser Zeit besuchen oft über 50.000 Touristen diesen Ort, um diesem Schauspiel beizuwohnen. Für die Walbeobachtung sucht das Tourist Board der Dominikanischen Republik alljährlich den so genannten „Walflüsterer“, der die Mitarbeiter der Naturschutzorganisation Center for the Conservation and Eco-Development of Samaná Bay and its Surroundings (CEBSE) vier Wochen lang bei der Betreuung, Registrierung und Beobachtung hilft. Hierfür kann sich jeder bewerben, der naturverbunden ist und dem die Umwelt sowie der Schutz von Walen und Delfinen am Herzen liegt (www.walfluesterer.de). Das ganzheitliche Online-Projekt hat mittlerweile vier Auszeichnungen erhalten: Fox Awards 2015 Gold, Fox Awards 2014 Silber, Best of Corporate Publishing Award Gold 2014, Best of Corporate Publishing Award Silber 2015.

 

Nach meinem Gespräch mit Petra Cruz stelle ich fest, dass ich wirklich nur einen ganz kleinen Teil über die Dominikanische Republik erfahren habe. Es gäbe noch so viel mehr zu erzählen: über Luxusresorts und normale Hotels, über Golf, Surfen oder Reiten durch den Wasserfall, die Nationalparks, die historischen Sehenswürdigkeiten und über die Menschen dort. Viel gäbe es zu sagen über deren Lebensfreude und ihre Lebensart. Nicht zu vergessen die dominikanische Mode, ihre Designer wie Óscar de la Renta und die wunderschönen Models. Der Mode haben wir als FASHION GUIDE MAGAZIN an anderer Stelle einen besonderen Beitrag gewidmet.

 

Die Dominikanische Republik, und speziell das Tourist Board in Frankfurt, hat in Petra Cruz eine Repräsentantin gefunden, die nicht einfach nur die Interessen ihres Landes vertritt,  sondern dieses mit ihrer ganzen Persönlichkeit, mit Leidenschaft, Kompetenz und Charme tut. Sie liebt und lebt für ihr Heimatland, das sie immer wieder gern besucht: „Ich lebe gern in Frankfurt, aber wenn ich dort bin, geht mir wirklich das Herz auf. Ich tanke soviel Energie, gute Laune, erlebe soviel Freundlichkeit – denn das ist es, was die Dominikaner auszeichnet: ihre Lebensfreude. Und natürlich die Sonne, Strände, Palmen ….“

Ich nehme ein wenig mit von ihrer Lebensfreude und den Gedanken, dieses Reiseziel ins Auge zu fassen und gebe diese Empfehlung gern an unsere Leserinnen und Leser weiter.

 

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