Es ist auch der Firma Leica® zu verdanken, dass der Rockstar Lenny Kravitz seinen Weg nach Deutschland fand. Der Musiker ist nämlich auch ein talentierter Fotograf. Im Wetzlarer Leica-Stammwerk fand die Vernissage der Fotoausstellung „Drifter“ statt. Drei Tage war der Musiker in Deutschland und nahm sich zwischen zwei Konzerten seiner aktuellen „Raise Vibration“-Tour die Zeit für einen Abstecher ins hessische Wetzlar, um dort seine zweite Fotoausstellung „Drifter“ zu eröffnen. Mit seiner ersten Ausstellung „Flash“ gemeinsam mit Leica® betrat der Musiker 2015 künstlerisches Neuland. Er hat viele Talente: Als Musiker seit Jahrzehnten legendär, als Schauspieler und Designer erfolgreich und nun unterstreicht er seine kreative Persönlichkeit mit leidenschaftlicher Fotografie.

In Anlehnung an seine erste Kamera hat Kravitz in Zusammenarbeit mit der Firma Leica vor vier Jahren eine Luxus-Sonderedition herausgebracht, mit Abnutzungsspuren versehen, so dass die nagelneue Kamera aussah, als sei sie schon 20 Jahre lang im Einsatz gewesen. Zu dieser Ausstellung präsentierte Leica® eine weitere Kravitz-Sonderedition: Das Modell Leica M Monochrome ist in synthetischem Pythonleder gehalten, passend dazu der Tragriemen in gleicher Optik. Das gute Stück ist für 22.900 Euro zu haben. Selbst dieser Preis gilt noch als Schnäppchen, manche Sammler legen auch noch mehr Geld für eine Leica auf den Tisch.

Seine Foto-Motive

Mit „Drifter“ (deutsch: Herumtreiber) gibt uns Kravitz mit seinen Momentaufnahmen wieder Einblicke in sein Leben, und er nimmt den Betrachter mit auf seine vielen Reisen. Der flüchtige Augenblick, der mit einem Wimpernschlag vorbei ist – es ist Lenny Kravitz‘ Leidenschaft, genau solche Momente einzufangen. Zeitlos, intim, aber nicht aufdringlich. So ist das Repertoire der Bilder dieser zweiten Ausstellung deutlich vielfältiger, erzählerischer und persönlicher. Zumeist sind auf seinen Fotos Menschen in irgendeiner momentanen Situation festgehalten: eine rauchende Frau am Bus angelehnt, eine Drag Queen in einem Pariser Hotelzimmer, oder ein spielendes Kind am Wasser. Dabei fotografiert er beobachtete Straßenszenen oder Menschen, die er kennt oder fremde Charaktere, die ihn inspirieren.

Alles in Schwarzweißoptik, für die die Leica M Monochrom-Kamera, die er benutzt, unter Fotofreunden und Fotografen Kultstatus erlangt hat. Lenny Kravitz fotografiert gerne in schwarz-weiß. Das seien für ihn viel realere Bilder, sagt er. Selbst sein surreales Foto, auf dem das Pferd durch das Fenster ins Bild eintritt,  wirkt so, als gehöre das Pferd genau dort hin (Seeing a man about a horse).

Lenny Kravitz ist im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren und aufgewachsen. Es gibt Bilder aus seiner unmittelbaren Umgebung, dem Tourbus, aus Hotelzimmern, aber auch aus der Heimat seiner Mutter, den Bahamas. Kravitz‘ erste Kamera war die Leicaflex seines Vaters. Seymour Kravitz war selber passionierter Fotograf, dokumentierte unter anderem den Vietnamkrieg. Seinem Sohn schenkte er seine Kamera, als dieser 21 Jahre alt war. Damit entdeckte Lenny Kravitz seine Liebe zur Fotografie. Zu Kravitz’ großen Vorbildern zählen Mark Seliger, einer der wichtigsten amerikanischen Porträtkünstler, und Jean-Baptiste Mondino, der auch als Regisseur von Musikvideos für David Bowie, Madonna oder Sting bekannt ist.

Die Idee, aus seinem Hobby noch mehr zu machen, kam spontan, als er eines Tages auf einem Roten Teppich seine Kamera zückte und einfach mal zurück fotografierte. Das war in Cannes, als er aus seiner Sicht die „Papparazzi“ fotografierte. Dabei kamen so tolle Fotos heraus, die Lenny Kravitz 2015 mit einem Bildband und in seiner ersten Leica-Ausstellung „Flash“dokumentierte.

Als Fotograf legt Kravitz Wert darauf, dass die Menschen, die er fotografiert zunächst nichts davon merken. Aus Respekt vor ihnen holt er aber immer das Einverständnis ein, was in den meisten Fällen aufgrund seiner Popularität kein Problem darstellt. Der spielende Junge am Wasser gehört zu Kravitz‘ Lieblingsmotiven. Der Junge sei so in sein Tun vertieft gewesen, dass er die Welt um sich herum gar nicht wahrgenommen habe. Er schwört auf Spontaneität: „Jeder hat seine eigene Vision. Ich kann nur sagen: Öffne dein Herz und hör, was es dir sagt. Und dann versuche, etwas einzufangen, das nur du so einfangen kannst.“

Lenny Kravitz, der in wenigen Tagen 55 wird, bezeichnet sich selbst als „Drifter“, als Herumtreiber. „Ich bleibe an keinem Ort lange“, sagte er, er möge es einfach, unterwegs zu sein. Und so spiegelt die 40 Fotografien umfassende Ausstellung auch die ständigen Reisen des Rockstars wieder. Lenny Kravitz zeige uns die Welt, wie er sie sieht, sagt die Kuratorin der Ausstellung Karin Rehn-Kaufmann: „Es ist ein sehr persönliches Reisetagebuch.“

Erfolgreicher Rockstar

Seit gut 30 Jahren ist Lenny Kravitz als Sänger und Multi-Instrumentalist erfolgreich. Trotz all seines Erfolges landete Lenny in den USA bisher nie auf Platz 1 der Charts – weder mit einem Album noch mit einem Song. In Europa ist er erfolgreicher, kletterte in Deutschland zumindest mit einer Platte an die Spitze der Charts, in der Schweiz gelang ihm das sogar vier Mal. Allein in Großbritannien hatte er mit ‚Fly Away‘ auch einen Nummer-eins-Hit. Er hat weltweit mehr als 23 Millionen Platten verkauft. Seine größten Hits sind „Fly Away“, „It Ain’t Over ‚Til It’s Over“ oder „Are You Gonna Go My Way“. Im September 2015 brachte er sein elftes  Studioalbum „Raise Vibration“ heraus, auf dem er in mehreren Songs politisch Stellung nimmt, Kriegshandlungen, Menschenrechtsverletzungen und  Umweltzerstörung anprangert.

Mit diesen und seinen alten Songs und Hits im Programm ist er seit Mitte letzten Jahres auf Tour. Nach den Auftritten in Deutschland geht es für ihn weiter in die skandinavischen Länder, nach Brüssel und nach London.

Heute lebt Lenny auf den Bahamas und in Paris. Besonders die französische Hauptstadt hat es ihm angetan: „Ich mag den Lebensstil. Ich sitze in den Cafés, gehe in die Oper, ins Ballett, ins Museum. Ich mag die gemeinsamen Abendessen, den Wein. Und es ist groß genug, aber nicht zu groß. Nichts gegen Amerika, aber ich habe einfach eher eine europäische Sensibilität.“

 

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