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Before you can love others, you have to learn to love yourself.
Es war ein langer Weg von Kanada nach Deutschland, den Galia Brener gegangen ist, bis sie es zu der heutigen erfolgreichen Unternehmerin geschafft hat. Neben ihrem populären Blog „Yes, No, Maybe“ schreibt sie in einer wöchentlichen Kolumne des Journal Frankfurt. Dort spricht sie über Beziehungen, Lifestyle und Modethemen. Ihre Artikel zeichnen sich aus durch erfrischende Ehrlichkeit, Direktheit und Verständnis für menschliche Gefühle. Sie liebt es, ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit ihren Fans und Lesern zu teilen. Sie lässt sie nicht nur teilhaben an großen und kleinen Events, sondern auch an ihren Reisen, kreativen Ideen, und sie schreibt über interessante Persönlichkeiten. Da Galia Brener zudem noch fünf Sprachen spricht, umfassen ihre Beiträge ein internationales Spektrum an Fashion, Lifestyle und gesellschaftlichen Themen.

FASHION GUIDE stellte für sie einige Fragen zusammen, deren Antworten ein sehr gutes Bild der Persönlichkeit von Galia Brener zeichnen. Auf weitere Aktivitäten dieses Allround-Talents dürfen wir gespannt sein!

Du bist seit einigen Jahren sehr bekannt mit dem Blog „Yes, No, Maybe“, den Du gegründet hast, um über Lifestyle, Fashion, Events zu berichten und sie auch zu bewerten. Steht dahinter nur das reine Beobachten oder tust Du das auch unter philosophischen und gesellschaftlichen Gesichtspunkten?
Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich Mode liebe. Als ich das erste Mal mein Kleid selbst aussuchte, war ich drei Jahre alt. Seitdem habe ich das Gefühl, dass Mode durch meine Adern fließt. Natürlich geht Lifestyle Hand in Hand mit Mode und Events. Dabei muss ich zugeben, dass ich meinen Blog sehr subjektiv schreibe. Ich schreibe nie das, was die Leute hören wollen oder was gerade trendy ist; ich schreibe das, was ich im Herzen fühle und was mich bewegt. Ich bin da immer ehrlich und geradeheraus. Dass ich eine philosophische Ausbildung als Background habe, ist in meinen Beiträgen sicherlich ebenso zu spüren, wie meine starken Werte- und Moralvorstellungen.

Wenn ich zu den Events gehe, betrete ich zuerst einen Raum und beobachte. Ich habe ein scharfes und kritisches Auge, und in der Regel entgeht mir nichts. So kann ich auch witzige Kommentare mit ironischem Unterton in meine Texte aufnehmen. Ich bin aber auch darauf bedacht zu sehen, wie sich diese Themen und Ereignisse auf unsere Gesellschaft im Ganzen auswirken.

Du nimmst an vielen Veranstaltungen unterschiedlicher Zielgruppen und mit unterschiedlichem Publikum teil. Was reizt Dich besonders, darüber zu schreiben? Das ist ja eigentlich eine recht passive Angelegenheit.
Ich schreibe gern darüber, weil ich meine Erfahrungen mit anderen teilen möchte. Welchen Sinn hat das Leben, wenn man es nicht mit anderen teilen kann? Meine Leser leben auf der ganzen Welt und haben nicht immer die Chance, beim gleichen Ereignis wie ich zu sein. Indem ich dar-
über schreibe, teile ich diese einzigartige Erfahrung mit ihnen, und sie haben das Gefühl, dass wir zusammen dort sind.
Ich mag es selbst, solche Artikel bei anderen Bloggern zu lesen; in diesem Moment habe ich das Gefühl, mit ihnen zu leben! Das finde ich aufregend. Ich gebe zu, dass ich oft selbst in der virtuellen Welt lebe.

Seit 2010 designst Du auch selbst Handtaschen – sehr schöne übrigens. Ist das eine Kreativität, die den Ausgleich zum Lifestyle-Leben bildet?
Ich liebe es, meine eigenen Taschen zu entwerfen. Darin finde ich die Balance zwischen meiner Kreativität und dem Glücksgefühl, dass ich etwas von meiner eigenen Vision in diese Welt gebracht habe.

Die Liste Deiner Aktivitäten ist sehr lang. Sie reicht von Designerin, Kolumnistin, Moderatorin bis hin zur Bloggerin für Fashion, Lifestyle und Events – und das ist nur ein Teil von allem. Wo liegen Deine Schwerpunkte in diesem Strauß von Fähigkeiten?
Meine Stärken sind Mode und Design. Das habe ich studiert und meinen Master’s Degree in Design gemacht. Ich glaube, dass für einen Modedesigner mit einem Blog das Marketing im System der sozialen Netzwerke gut läuft. Darum ist es eine schöne Ergänzung zu meinem Accessoire-Label „Galia Brener“. Und schreiben tue ich auch sehr gern.

Glaubst Du, dass Du Menschen mit Deinen Stories beeinflussen kannst, etwas so oder so zu tun?
Ich schreibe, weil ich meine Erfahrungen teilen und Menschen helfen möchte, und es ist schön, dass sie sich die Zeit nehmen, meine Geschichten zu lesen. Wie sie jedoch handeln und reagieren, ist ihre eigene Entscheidung, das kann ich nicht kontrollieren. In vielen Briefen wird mir für meine Anregungen und Tipps gedankt. Nichts macht mich glücklicher als zu wissen, dass ich jemandem helfen konnte. Die wichtigsten Dinge, uns auf dieser Welt näher zu bringen, sind Liebe und gegenseitige Hilfe. Und das ist es, was mir so viel Freude macht!

Bist Du abhängig von Anerkennung oder Zuwendung?
Wie ich schon gesagt habe, macht es mich glücklich, Menschen zu helfen und zu inspirieren. Dafür brauche ich keine Anerkennung. Zu wissen, dass ich anderen Menschen erfolgreich helfen kann, ist für mich das beste Gefühl der Welt. In meinem Leben gab es so viele Menschen, die mir auf meinem Weg geholfen haben, und dass ich das zurückgeben und anderen helfen kann – das ist ein gutes Karma!

Was bedeutet für Dich Zufriedenheit?
Wahres Glück ist für mich ganz einfach zu definieren: Gesund bleiben und so viel Zeit wie möglich mit der Familie verbringen!

Du reist sehr viel, welches Reiseziel, das Du unbedingt noch sehen willst, fehlt Dir noch?
Ich war schon viel unterwegs in der Welt, aber Australien und Neuseeland fehlen mir noch. Diese beiden Ziele stehen ganz oben auf meiner Liste.

Viele Deiner Aktivitäten basieren auf dem Internet. Wie hätte sich Deine Karriere entwickelt, wenn es kein Internet gäbe? Wärest Du dann auch in der „celebrity world“ unterwegs?
Das Internet hat mir sehr geholfen, meine Marke und meinen Blog bekannt zu machen. Posting online ermöglicht mir, weltweit erreichbar zu sein. Ohne das Internet würde die Hälfte der Leute, die meine Artikel lesen, nichts von mir oder meinem Blog „Yes, No, Maybe“ wissen. Meine Designer-Karriere hätte sich vermutlich ohne Internet viel langsamer entwickelt. Ich bin meinen Kunden und Lesern für die Unterstützung auf meinem Weg sehr dankbar – online und offline.

Dein Motto ist „Before you can love others, you have to learn to love yourself.“ (Bevor Du andere liebst, musst Du lernen, Dich selbst zu lieben.) Kannst Du selbst dieses Motto konsequent leben?
Ich habe viele Jahre gebraucht, um mich selbst vollkommen und bedingungslos zu lieben. Mein Selbstbewusstsein war nicht das Beste beim Erwachsenwerden. Doch mit Mühe, Geduld und Erfahrungen (guten und schlechten) lernte ich, mich um mich selbst zu kümmern. Ich arbeitete an mir, um ein besserer Mensch zu werden. Ich habe in meinem Leben sehr viele Menschen gesehen und gesprochen – unter ihnen einige berühmte Models und Schauspieler. Und auch sie haben etwas an sich, an ihrem Körper oder Geist, zu bemängeln. Letztlich sind wir alle gleich, nämlich ganz normale unvollkommene Menschen. Es sind genau diese Einflüsse, die uns interessant und einmalig machen. Wer zum Teufel will schon perfekt sein? Das ist anstrengend – das Leben ist nicht so lang. Wir müssen es leben und genießen. Wenn Du Dich selbst wirklich liebst, bist Du eine komplette und starke Persönlichkeit. Es sind genau diese Dinge, die Du an andere Menschen weitergeben kannst: Stärke, Unterstützung und Liebe!

Herzlichen Dank Galia für dieses offene und persönliche Interview!
© Heide Brandes, fashionguidemagazin.de

www.galiabrener.com
Fotos: Uwe Maria Carl
www.carlandfriends.de
WINTER AUGABE 2016/17

 

 

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